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Sandow

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Sandow

Wie bereits angekündigt, gab sich gestern die Musikkapelle Sandow im Potsdamer Lindenpark die Ehre. Bei Ankunft kurz vor dem offiziellen Beginn des Abends, der mit Ausschnitten aus dem ersten und zweiten Teil des Films flüstern & schreien eingeleitet wurde, erwartete uns ein vor Leere gähnender Saal. Das ließ Schlimmes vermuten.


Glücklicherweise kamen dann spätestens zum Konzertbeginn aus irgendwelchen Ecken noch weitere Zuhörer, so dass der Saal nicht gut gefüllt aber doch nicht peinlich leer war. Ich hätte eigentlich mit einem nahezu ausverkauften Haus gerechnet. Komisch manchmal.
Um es vorweg zu nehmen: ich war nicht 100% überzeugt von dem Abend und ich denke, dass man auch Vieles aus Nostalgiegründen mit anderen Augen sieht, als jemand, der die Musik/Band erst neu kennenlernt. Vielleicht war ich auch nicht in der Stimmung, die meist doch sehr intellektuell daherkommende Performance adäquat zu würdigen. Ein paar Bier mehr hätten mir da vielleicht die Augen geöffnet… :-)
Der erste Teil war also nicht so wirklich nach meinem Geschmack, zumal ich wohl auch den einen oder anderen Schenkelklopfer verpasst habe, da ich als guter Deutscher natürlich die vorgeschriebenen Raucherbereiche aufgesucht habe. Nix mit Rebell… :-) War aber vielleicht auch ganz gut, denn so musste ich mich nicht als Potsdamer Stasianer „beschimpfen“ lassen. ;-) Im zweiten Teil des einiges über 2 Stunden dauernden Konzertes wurde Herr Kohlschmidt dann offensichtlich der ganz großen Kunst überdrüssig, zumindest wurde der Auftritt plötzlich sehr viel besser. Die Musik war eingängiger, rockiger und nicht so experimentell wie am Anfang. Unter dem Strich bleibt ein ordentliches, wenn auch für mich nicht überwältigendes Konzert einer Band, die viele der heutigen Mittdreißiger im Osten schon seit geraumer Zeit begleitet und die selbst offensichtlich immernoch so „kaputt“ drauf ist, wie wir es von „damals“ gewohnt sind. Das ist eigentlich die beste Erkenntnis des Abends.
Die neue CD muss ich mir wohl nochmal in Ruhe zu Gemüte führen. Mir war so, als wenn die jemand gekauft hat…;-)

[tags]sandow, lindenpark, kiong, potsdam[/tags]

15 Kommentare

  1. Schön! Du sprichst mindestens einem weiteren Besucher aus der Seele ;-)

    Die besser werdende Performance ist vielleicht vielfach gefordertem, nach langer Zeit auch erhaltenem und konsumiertem Schnaps zu verdanken.

    Ich kann mich nicht erinnern, bei einem vergleichbaren Event eine kreisende Flasche Wodka wahrgenommen zu haben. Vielleicht war ich zu Ostzeiten zu jung und abgeneigt!? War es Teil der Ostalgie, die wir vielleicht erleben sollten?

  2. Was hattet ihr nur gegen den ersten Teil? Ich bin ja leicht zu begeistern :-) Mir hat es allen in allem sehr gut gefallen.
    (N)ostalgie ist im Zusammenhang mit Sandow sicher auch das falsche Wort, anbiedern tun sie sich nun wirklich nicht (den ein oder anderen Klassiker zu spielen zähle ich nicht dazu). Von Kalkül oder Wiederholung kann ich nichts erkennen.

  3. Ich denke, …kai meinte hier nur die kreisende Wodka-Flasche. Wobei mir persönlich Wodka gar nicht aufgefallen ist. Hatten die nicht irgendwann Pfeffi in der Hand?

  4. Danke. Richtig richtiggestellt.

    Deine Frage kann der stffn sicher beantworten, hat er doch aus der Flasche getrunken.

    Bzw., ja, die hatten am Anfang Pfeffi o.ä. aussehendes. Ich meine die Flasche, die durch die Reihen ging, aus der, wie gesagt, der stffn auch trank.

  5. Wodka-To-Go :-))))
    Ich kann das bestätigen, es war eine Flasche „Moskovskaya“ im Umlauf und ja, ich habe daraus getrunken. Alkohol dezinfiziert doch?!
    Pfeffi gab’s auch?

  6. Was? Da ging eine Flasche durchs Publikum?? Wo war ich denn da?
    Na ja, bei den Massen hat die Pulle wohl für zwei Umläufe gereicht… :-)))

  7. Vor dir haben wir die Flasche natürlich geheim gehalten ;-)

  8. Ich hätte aber auch nichts getrunken. Erstens, weil ich Wodka pur nicht mag und zweitens wollte ich Dich ja sicher nach Hause bringen. ;-)

  9. @stffn: Pfeffi gab es, in Finkennäpfen, nur auf der Bühne.
    @andI: Einer muß ja den Überblick behalten ;-)

    Gewöhnt euch das Rauchen ab, dann entgehen euch die kleinen Details auch nicht. Toilettengänge auch nur vor und nach dem Konzert;-) Ist doch einfach, oder?

  10. @andI611: Ich wollte da einfach kein Risiko eingehen ;-)

    @…kai: Total einfach…

  11. Pfff, das nächste Mal rauche ich wieder im Saal.. ;-))

  12. UM hier mal wieder die richtung der diskussion etwas zu korrigieren ;-)

    „Die kritische Beurteilung und Ablehnung der DDR steigt nach Ansicht der SED-Staat-Forscher generell mit dem Bildungsniveau der Schüler. Haupt- und Realschüler hätten einen deutlich niedrigeren Kenntnisstand als Gymnasiasten und dadurch einen milderen Blick auf den SED-Staat – je dümmer, desto DDR, je mieser die Noten, desto ostalgischer die Ansichten. Je weiter östlicher das Konzert, desto lauter rufen die Leute auch 17 Jahre nach dem Mauerfall bei jedem Auftritt der Ostband Sandow nach “Born In The GDR”.“
    [Quelle:Je Duemmer desto DDR

  13. @klisch: Danke für die Korrektur.

  14. @stffn: des links oder der diskussion ;-)

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