Alle finden es scheisse, was flickr da abzieht. Die Reaktionen aber sind schon sehr unterschiedlich und bemerkenswert zugleich.
Der Eine rechtfertigt sich lang und breit darüber, dass er ein Banner von Yahoo auf seiner Seite duldet, obwohl er so manche Praktik dieser Firma auch nicht ok findet, weil er die Kohle braucht. Löscht aber seinen flickr-Account, weil flickr zensiert. In Deutschland. Ah ja.
Der Nächste löscht seinen flickr-Account nicht, weil er gegen Zensur ist, sondern weil ihn eine Menge anderer Dinge ärgern (siehe Kommentar Nr.5). Klar, kann man sein. Bin ich auch. Aber ist das in 9 von 10 Fällen vielleicht vorauseilender Gehorsam? Blogger müssen das tun? Ich muss ja glaubwürdig bleiben? Und das genau von den Typen, die sonst ihre Glaubwürdigkeit verkaufen?
Keine Frage: was hier passiert ist ein ziemlicher Hammer. Ich warte trotzdem ab. Ich hoffe insgeheim, dass sich flickr aufgrund des grossen Protestes umstimmen lässt. Wenn das nicht schleunigst passiert, dann bin ich auch weg. Aber ich bekomm Pickel, wenn ich diese scheinheiligen und sich überschlagenden flickr-Austritte der sog. A- und B- und sogar C-Blogger sehe. Macht sich gut für die credibility, yeah. Geht fort.
[tags]bloggersdorf, flickr, yahoo[/tags]
15. Juni 2007 um 06:52 Uhr
gut gedacht und auf den Punkt gebracht. Diese Gedanken liessen mich auch schlecht schlafen. Ich bin ja da eher pragmatisch veranlagt… ich hab fast 2000 bilder da droben. man das wuerde viel zu viel arbeit machen.. und genau da stellt sich die frage/waage zw. pc und nutzen….
warten wir mal, Dagegen bin ich auf jeden Fall. Warum? weil ich social software eigentlich richtig cool finde!
15. Juni 2007 um 09:15 Uhr
wo genau hab ich denn im zusammenhang mit flickr von „zensur“ gesprochen?
p.s.: wem gehorcht man eigentlich „vorauseilend“, wenn man flickr kündigt? vorauseilender glaubwürdigkeitsgehorsam? klar. alle kommerz- oder a-b-c-fuzzis sind scheinheilig und handeln rein symbolisch, ausser die hosen, mutti und du?
15. Juni 2007 um 11:45 Uhr
ix: vorauseilend gehorcht man m.E. dem vielleicht gar nicht vorhandenen Erwartungsdruck der Leser. Kann bei Dir anders sein. ich will mich auch gar nicht groß in die Diskussion zwischen vermeintlichen Bewahrern der Sache und sog. Top-Bloggern einmischen. Zumal ich mir da nur schwer ein Ureil bilden kann, weil ich Teile der Argumentation von beiden Seiten verstehe.
Wenn Du Deinen flickr-Account nicht wegen der zensurähnlichen Vorfälle gelöscht hast/löschen willst, warum denn dann?
15. Juni 2007 um 12:31 Uhr
ach ja, sicherlich habe ich den spiegel-artikel auch total falsch verstanden.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,488542,00.html
15. Juni 2007 um 19:37 Uhr
den spiegel-artikel hab ich nicht geschrieben, sondern konrad lischka. keine ahnung wie du ihn verstanden hast, aber wenn du dort gelesen hast, ich hätte mein konto bei flickr gekündigt weil flickr „zensiert“, hast du falsch gelesen. ich habe relativ bewusst nicht von zensur geredet. wenn 1000 andere davon reden, kannst du daraus doch nicht einfach schliessen, dass ich es auch so meine?
ich habe mein konto dort gekündigt weil ich im verhalten von flickr/yahoo ein muster erkenne dass mich unglaublich ärgert. nämlich nicht den benutzer oder menschen (oder gar menschenrechte, anstand) ins zentrum zu stellen, sondern gesetze, vorschriften, profit oder das was die juristen des mutterkonzerns für richtig halten. das muster wurde in china angewandt und jetzt auch in deutschland. und wenn dann auch noch die aktionäre ablehnen menschenrechte etwas mehr ins zentrum des unternehmerischen interesses zu rücken, dann möchte ich nicht mehr zahlender kunde sein oder diesen laden durch meine beteiligung unterstützen. in einen laden der seine kunden wie arschlöcher oder kleinkinder behandelt mag ich nicht gehen.
15. Juni 2007 um 19:59 Uhr
ok, akzeptier ich.